Meine Stimme zählt

Diskussionsreihe zu politischer Bildung

Das freie Wahlrecht ist einer der Grundpfeiler einer Demokratie. Im Superwahljahr 2024 hatten die Steirerer:innen gleich dreimal die Möglichkeit, ihre Stimme für eine politische Partei abzugeben. (Erklärvideos zum Thema „Wählen in einfacher Sprache“ findest du hier). Bei Europa-, Nationalrats- und Landtagswahlen wurden die Weichen für die Zukunft in unserem Land gestellt. Im gleichen Wahlrecht, wie es in Österreich gilt, zählt dabei jede einzelne Stimme gleich viel. Und doch werden in Wahl- und Regierungsprogrammen oft nicht alle Menschen gleich berücksichtigt.

Deshalb hat LebensGroß zu den politischen Diskussionen unter dem Motto „Meine Stimme zählt“ eingeladen. Politiker:innen und Menschen, die Benachteiligungen erfahren, diskutierten an 4 Vormittagen über die Themen Arbeit, Bildung, Klima und Gesundheit. Dank der Unterstützung von „MeinBezirk“ wurden die Diskussionen auch via Livestream übertragen. Mehr als 10.000 Menschen verfolgten die Diskussionen online, rund 300 Besucher:innen waren direkt vor Ort dabei.

Die Diskussion zum Thema Gesundheit gibt es hier zum Nachschauen:

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Die Diskussionen zu den Themen Arbeit, Bildung und Klima kannst du auf MeinBezirk nachsehen.
Hier geht es zu den Videos. 

 

Bei jeder einzelnen Diskussion waren Politiker:innen aller 6 Parteien anwesend, die im steirischen Landtag vertreten sind. Das sind ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne, KPÖ und Neos. LebensGroß konnte Vertreter:innen aus unterschiedlichen politischen Ebenen begrüßen: Ministerium, Nationalrat, Bundesrat, Landtag und Stadt Graz. Hier ein Zitat jeder Partei:

Fiona Fiedler, Frau mit roten gelockten Haaren und Brille spricht in Mikrofon

Inklusion darf nie als Zusatz gesehen werden, es ist die Basis.

Fiona Fiedler Neos

Johannes Rauch, ein Mann mit Brille schwarzem Anzug und weißem Hemd spricht in Mikrofon

Jeder Euro, den wir in sozialen Zusammenhalt investieren, ist gut investiertes Geld!

Johannes Rauch Grüne

ältere Frau mit blonden kurzen Haaren und blassblauem Sakko spricht in Mikrofon

Inklusive Bildung ist keine Illusion. Wir können viel verändern, wenn der politische Wille da ist.

Claudia Klimt-Weithaler KPÖ

Mann mit hellblauen Hemd und dunkelblauen Anzug bei Diskussion, spricht mit Mikrofon zu Publikum

Ein inklusives Gesundheitssystem darf niemanden zurücklassen.

Karlheinz Kornhäusl ÖVP

Frau spricht in Mikrofon, sie hat blonde lange Haare und trägt eine weiße Bluse und einen blassrosa Blazer

Jede und jeder sollte die Möglichkeit haben, seinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.

Verena Nussbaum SPÖ

Mann mit Mikrofon in der Hand und hellblauem Hemd mit braunem Anzug

Menschen mit Behinderungen verdienen für ihre Arbeit Lohn und sozialversicherungsrechtliche Absicherung.

Stefan Hermann FPÖ

    Die thematische Klammer bei allen Veranstaltungen waren soziale Fairness, Chancengleichheit und die Inklusion aller Menschen in der Gesellschaft. Susanne Maurer-Aldrian, Geschäftsführerin von LebensGroß erklärt: „Bei LebensGroß sind wir davon überzeugt, dass es sich lohnt, unterschiedlich zu sein. Gedachte Grenzen gibt es meist nur in unseren Köpfen. LebensGroß zeigt, dass ein Leben in Vielfalt nicht nur möglich, sondern erstrebenswert ist.“ Um diese Vielfalt umzusetzen, ergaben sich aus den Diskussionen klare Forderungen. Einige davon findest du hier:

    Unsere Forderungen
    Arbeit
    • Menschen mit Behinderungen, die in der Tagesbeschäftigung arbeiten, verdienen fairen Lohn und eine sozial- und pensionsversicherungsrechtliche Absicherung.
    • Inklusion in Unternehmen muss durch stärkere persönliche Beratungsmöglichkeiten unterstützt werden.
    • Jeder Mensch hat Potenziale, die er auf dem Arbeitsmarkt einbringen kann. Der klassische Leistungsbegriff muss neu gedacht werden. Auch eine brüchige Biografie bringt Vorteile mit sich. Der Arbeitsmarkt muss offen sein für zweite, dritte, vierte … Chancen.
    Bildung
    • Die Vielfalt der Schüler:innen muss als Chance genutzt werden. Dazu muss der Rahmen neu gedacht werden und es braucht multidisziplinäre, gut ausgebildete Teams in Schulen und Strukturen, die eine individuelle Förderung möglich machen.
    • Eine Ausgrenzung von bestimmten Schüler:innengruppen (mit Behinderungen, mit Migrationshintergrund …) muss verhindert werden. Sonderschulen oder Sonderklassen sind ein No-Go.
    • Lebenslanges Lernen muss für alle Menschen möglich gemacht werden.
    • Bildung beginnt bereits bei den Kleinsten. Deshalb sollten sich auch Elementarpädagoginnen in ihrer Ausbildung verpflichtend mit Inklusion auseinandersetzen.
    Klima
    • Klimapolitik ist immer auch Sozialpolitik. Menschen, die Benachteiligungen erfahren, müssen in klimapolitische Diskussion aktiv einbezogen werden.
    • Relevante Informationen zum Thema Klima und Nachhaltigkeit müssen auch in einfacher Sprache zur Verfügung stehen. Das Thema Klimaschutz ist zu abgehoben – es braucht eine Übersetzung in den Alltag.
    • Klimapolitik darf die Gesellschaft nicht spalten. Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit ein nachhaltiger Lebensstil für jede:n möglich und leistbar ist.
    Gesundheit
    • Menschen in Gesundheitsberufen müssen im Rahmen ihrer Ausbildung und durch Fortbildungen sensibilisiert werden, um Menschen mit Behinderungen bestmöglich medizinisch behandeln zu können.
    • Angebote wie der Gesundheitspass (GESUPA) sollen in die elektronische Gesundheitsakte ELGA übertragen werden. Informationen zu GESUPA findest du unter www.gesupa.at.
    • Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit müssen ausgebaut und niederschwellig zugänglich gemacht werden – auch für Jugendliche, Menschen mit Behinderungen oder armutsbetroffene Menschen.
    • Eine gute Gesundheitsversorgung darf keine Frage des Einkommes sein.

    Politische Gruppen

    LebensLernen bietet 2 Workshops an, in denen die Ergebnisse der Wahlen in einfacher Sprache nachbesprochen werden. Die Teilnahme ist kostenlos.
    Anmeldungen unter lebenslernen@lebensgross.at.

     

    • 04.11.2024 Nachbesprechung der Nationalratswahlen (08:30 bis 12:30 Uhr)
    • 09.12.2024 Nachbesprechung der Landtagswahlen (08:30 bis 12:30 Uhr)

     

    Beide Veranstaltungen finden in der Conrad-von-Hötzendorfstraße 37a, 8010 Graz, statt.

     

    (Foto unten: C. Konstantinov)

    schwarzes Logo von der österreichischen Gesellschaft für politische Bildung
    schwarzes Logo mit EU-Logo und Textzusatz "Kofinanziert von der Europäische Union"
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